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Seite 1 Ameisenbüchlein

oder

Anweisung zu einer vernünftigen
Erziehung der Erzieher

Von

Christian Gotthilf Salzmann

Mit Einleitung und Anmerkungen
versehen von

Ernst Schreck

Dekoration

Leipzig

Druck und Verlag von Philipp Reclam jun.

Seite 3 Einleitung.

Die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts war eine Zeit derUmwälzung auf dem Gebiete der Kunst, Wissenschaft und Poesie. DerKunst wurden von Winkelmann (1716-1768) und Lessing(1729-1781) neue Richtlinien gegeben, und in der deutschen Litteraturbegann, vorbereitet durch die kritischen Kämpfe, mit dem Erscheinenvon KlopstocksMessiade“, von Wielands undLessings ersten Schriften die Morgenröte der zweiten klassischenPeriode, der zuvor aber noch die Sturm- und Drangperiode,die „Periode der Original- und Kraftgenies“ voranging, der selbstunsere größten Dichter Schiller und Goethe mit ihrenErstlingswerken angehören. Auf religiösem Gebiete suchte der inEngland durch Shaftesbury und seine Anhänger ins Leben tretendeDeismus an Stelle der positiven Religion die Vernunft-und Naturreligion zu setzen. Voltaire und Rousseauverbreiteten die deistischen Ideen durch ihre Schriften weiter, unddurch die französischen Enzyklopädisten Diderot († 1784),Helvetius († 1771), Holbach undd'Alembert († 1783) ward der Deismus, dem immer nochein gewisser Ernst eigen war, zum flachen, alles Glaubens barenMaterialismus. Die Naturreligion fand auch in Deutschlandihre Anhänger, wo sie in gemildeter Form als Rationalismusauftrat, als dessen Vertreter Ernesti (1707-1781), Semler(1725-1791) und Reimarus (1694-1768) zu nennen sind.

Daß diese Reformbestrebungen auch auf die Pädagogik ihrenEinfluß ausüben mußten, ist selbstverständlich, wenn man bedenkt, wieinnig diese Wissenschaft mit Religion, Naturanschauung und anderenWissensgebieten zusammenhängt. Und diese Reform auf Seite 4 dem Gebieteder Erziehung und des Unterrichts blieb dann auch nicht aus. DieHauptanregung zu derselben ging von Frankreich aus, namentlich alsRousseau in seinen socialpädagogischen Schriften, besondersaber in seinem „Emil“ 1762), dem „Naturevangelium“, wieGoethe es nennt, das Ideal einer naturgemäßen Erziehung aufgestellthatte. Zwar waren schon im 17. Jahrhundert Männer aufgetreten, dieihre Lebensaufgabe darin suchten, das Erziehungswesen aus den alten,ausgetretenen Geleisen, aus dem Mechanismus, herauszureißen. Es seinur erinnert an die Bestrebungen eines Ratich, ...

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